Geschichte der Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland BRD...

Die Gedenkmünzen der BRD werden seit 1953 geprägt. In diesem Jahr wurde die Gedenkmünze ‚Germanisches Museum’ herausgegeben, auch heute noch ein gesuchtes Sammlerstück. Die amtlichen Münzen sind gültige Zahlungsmittel, wurden aber meist nicht für den normalen Geldumlauf verwendet, sondern als Sammlerstücke gesammelt & auch gehortet.

Die Bundesrepublik  beauftragte die Prägeanstalten der jeweiligen Länder mit der Münzenherstellung. Die Gedenkmünzen sind jeweils von einem Künstler gestaltet und stellen auf der Bildseite ein Motiv im Bezug zu einem denkwürdigen Ereignis dar. Die Wertseite zeigt immer einen Adler welcher bitte nicht mit dem Pleitegeier zu verwechseln ist.

Bis zum Ende des Jahres 2001 wurden Gedenkmünzen in der Währung ‚Deutsche Mark’ geprägt. Es gab Motive mit Nennwerten von 5 DM und 10 DM. Auch eine Goldmünze, aber keine ‚Goldmark’, wurde im Jahre 2001 in Feingold mit einem Gewicht von 12 Gramm ausgegeben.

Die Gedenkmünzen aus Silber wurden in Deutschland in zwei Qualitäten hergestellt. Der normale Prägegrad is

Die Gedenkprägung zum 150. Todestag Johann Gottlieb Fichtes hatte eine recht hohe Auflage von 495.000 Stück in Stempelglanz und weiteren 5000 Stück in Spiegelglanz. Diese Sonderprägung wurde durch die Münzanstalt in Hamburg geprägt.

Die ersten fünf Gedenkmünzen sind aufgrund der relativ kleinen Auflage gesuchte Sammelobjekte, wenn auch die Sammlerpreise für diese Stücke stetig sinken.

In den Jahren von 1967 bis 2001 wurden 82 Gedenkmünzen geprägt. Der Durchmesser aller 5-DM-Münzen betrug 29 mm und 38 Ausgaben wurden herausgebracht. Davon waren 23 Nennwerte zu fünf DM aus 0,625er Silber, deren Gewicht betrug jeweils 11,2 Gramm, die anderen 15 Münzen bestanden aus Magnimat, einem Münzmetall ohne Edelmetallanteil. Von den 43 ausgeprägten Gedenkmünzen zu 10-DM bestanden 29 Motive aus 0,625er Silber, nur die letzten aus Silber Sterling mit einem Silbergehalt von 92,5 %. Bei einem Münzdurchmesser von 32,5 mm betrug das Gewicht jeder Münze 15,5 Gramm.

Im Jahre 1970 wurde eine Serie von fünf Sondermünzen zum Gedenken an die Olympischen  Sommerspiele 1972 in München begonnen. Diese Münzen hatten erstmalig einen Nennwert / Nominal von 10 Deutsche Mark. Die gesamte Auflage betrug unglaubliche 100 Millionen Stück, damit sind diese auch heute noch die Gedenkmünzen mit der höchsten Auflag. Alle Olympia-Ausgaben wurden von allen vier Münz-Prägestätten angefertigt.

Durch die sehr hohe Prägeauflage bedingt, haben damit die Gedenkprägungen zu den Olympischen Spielen 1972 nur den Edelmetallwert, welcher heutzutage aber immerhin den Nominalwert / Umtauschwert bei der LZB/Bundesbank übersteigt.

Der Silberpreis des bis dahin verwendeten Materials, 0,625er Silber, überstieg ab dem Jahre 1979 durch die damalige Silberspekulation der Gebrüder Hunt den Münzwert. Eine damals geplante und schon in Silber geprägte Ausgabe zum 100. Geburtstag des Physikers Otto Hahns wurde deshalb wieder eingeschmolzen. Diese Gedenkmünze wurde dann neu und wie alle späteren Ausgaben in ‚Magnimat’ geprägt, einer silberglänzenden Legierung, welche allerdings nicht wertvoll ist und kein Silber enthält. Wenige Exemplare der silbernen Otto Hahn Gedenkmünze wurden ausgegeben, die genaue Anzahl ist nicht bekannt.Insgesamt 15 unterschiedliche Münzen gab es aus Magnimat, die letzte erschien 1986 zum 200. Todestag von Friedrich dem Großen.

Ab dem Jahre 1987 wurden Gedenkmünzen im Nennwert von 10 DM geprägt. Die erste dieser Münzprägungen erinnerte an die 750-Jahr-Feier Berlins.1992 wurde der 125. Geburtstag von Käthe Kollwitz und dann 1998 der 900. Geburtstag von Hildegard von Bingen gewürdigt. Dieses sind die beiden einzigen DM-Sonderprägungen, welche Frauen gewidmet wurden. Die Ausprägung der Gedenkmünze zum 500. Geburtstag des bedeutenden Reformators Philipp Melanchthon 1997 sollte eigentlich komplett von der Hamburgischen Münze geprägt werden. Doch wurde die Version in Spiegelglanz von allen fünf deutschen Prägeanstalten hergestellt. Diese Arbeitsweise wurde auch bei den darauf folgenden silbernen DM-Münzen beibehalten, eine Prägestätte bekam den Großauftrag der Stempelglanz-Qualität und die Sammlerausgabe in Spiegelglanz wurde dann von allen Münzorten hergestellt.

Die letzte Gedenkmünze in der Währung DM wurde 2001 ausgegeben. Der Anlass war das Jubiläum ‚50 Jahre Bundesverfassungsgericht’. Damit endete vorläufig die Ausmünzung von DM-Gedenkmünzen.

Da es außer von den ersten 5-DM Gedenkmünzen, Germanisches Museum, Schiller, Markgraf von Baden, Eichendorf & Fichte keine kleinen Auflagen gegeben hat, haben die nachfolgenden Gedenkprägungen aufgrund derer Millionenauflagen keinen Sammlerwert mehr. Allerdings ist der Nominalwert erhalten geblieben, somit für die Besitzer oder deren Erben kein wirtschaftlicher Totalverlust.

Die ehemaligen LZB, damit die heutige Bundesbank tauscht bis auf Wiederruf alle Münzen & Geldscheine, welche auf DM lauten, zum Nominalwert ca. 2:1 um.